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Arbeitnehmervertreter und-vertreterinnen des Handwerks warnen vor Rechtspopulismus
Studientagung fordert Offenheit und Sensibilität für Andersdenkende
„Rechtspopulismus tritt nicht immer offen zutage. Manchmal sind es laute Parolen, aber häufig auch scheinbar harmlose Worte", mit diesen Worten begrüßt Hartmut Kahmann, Vizepräsident der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen und Mitglied im Präsidium der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN) als Tagungsleiter die Spitzen der Arbeitnehmervertreter und -vertreterinnen der norddeutschen Handwerkskammern anlässlich ihrer jährlichen Studientagung in der Handwerkskammer Berlin.
"Rechtspopulismus gibt es in der Familie, im Betrieb und in der Öffentlichkeit. Mir ist es wichtig, darauf reagieren zu können" betont Hille de Maeyer, Pastorin für Kirche und Handwerk und Mitorganisatorin der Studientagung. Jan Witza, Referent für gesellschaftspolitische Jugendbildung des Landes beim Jugendpfarramt Sachsen macht aus diesem Grund zunächst deutlich, wie Rechtspopulismus entsteht und wie er sich äußert. Dr. Ingmar Dette und Ann-Sofie Susen vom „Mobilen Beratungsteam" Berlin geben im Weiteren an plakativen Beispielen Hilfestellungen, wie man sich gegenüber Andersdenkenden verhalten kann.
In einem offenen Austausch wird deutlich, dass einzelne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht nur in den Unternehmen, sondern auch in ihrem persönlichen Umfeld, d. h. z. B. in Vereinen mit rechtspopulistischen Äußerungen in Kontakt kommen. Dr. Hildegard Sander, Hauptgeschäftsführerin der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen, begrüßt gemeinsam mit Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, dass die Arbeitnehmervertreter und - vertreterinnen des Handwerks sich mit den Fragen von Populismus befassen. „Viel zu häufig werden emotionale Debatten geführt und Parolen geäußert, die einer sachlichen Überprüfung später nicht standhalten. Aus diesem Grund ist eine sachliche Auseinandersetzung mit populistischen Äußerungen wichtig." Geschäftsführer Karl-Sebastian Schulte berichtet auch von der Bundesebene, dass die Zusammenarbeit von Handwerk und Kirche dort eine große Bedeutung besitzt.
Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin, und Karsten Berlin, Vizepräsident der Handwerkskammer Berlin, die in diesem Jahr zur Studientagung der Arbeitnehmervertreter der norddeutschen Kammern eingeladen hat, betonen, dass die Handwerkskammern gerne für die einmal jährlich stattfindende Studientagung zur Verfügung stehen. „Gerade im sehr arbeitsintensiven Wirtschaftsbereich des Handwerks kommt es auf ein gutes Miteinander an. Die politische Interessenvertretung, die in den Handwerkskammern von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite gemeinsam getragen wird, hat einen außerordentlich hohen Wert. Der Austausch unter den Arbeitnehmervertretern und -vertreterinnen Norddeutschlands gibt dafür viele Impulse!"
Die Studientagung wird vorbereitet und geleitet von der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN), der ausrichtenden Handwerkskammer und dem Ökumenischen Landesarbeitskreis Handwerk und Kirchen in Niedersachsen. Sie findet einmal jährlich wiederkehrend statt.
Hannover, 26. August 2019