Niedersächsischer Landtag trifft gute Entscheidung: Meisterprämie für das Handwerk läuft über das Jahr 2019 hinaus
Landtag zeigt damit Wertschätzung für die Meisterinnen und Meister im Handwerk
„Die Entscheidung des Landtages, eine Erstattung der Meisterprämie über das Jahr 2019 hinweg vorzusehen, ist – wie wir immer wieder betont haben - richtig, erforderlich und nachhaltig!
In keinem anderen Wirtschaftsbereich ist die Identität über die Ausbildung, die Gesellenjahre bis hin zur Meisterprüfung so eng aufeinander aufgebaut. Meisterinnen und Meister können Betriebe nachhaltig gründen, übernehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbilden. Das hierfür erforderliche Wissen wird in der Meisterfortbildung fundiert vermittelt. Das Handwerk bietet mit seiner Aufstiegsfortbildung vielen jungen Menschen die Chance auf einen sozialen Aufstieg – auch außerhalb des akademischen Werdegangs", so Steinmann.
„Seit Anfang der Neunzigerjahre hat sich die Zahl der Meisterabschlüsse halbiert. Dies ist eine Entwicklung, die das Handwerk besonders hart trifft und einen besonderen politischen Handlungsbedarf für diesen Wirtschaftsbereich erfordert," betont Karl-Wilhelm Steinmann, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen. Die rückläufige Entwicklung der Meisterabsolventenzahlen hat erhebliche Auswirkungen nicht nur auf die Ausbildungsleistung, sondern auch auf die Bestandsfestigkeit der Betriebe. Für die rückläufige Entwicklung sind nicht allein demografische Gründe verantwortlich zu machen, sondern auch eine über viele Jahre einseitige Ausrichtung auf die Akademisierung. Auch die politische Abwertung des Meisterabschlusses durch die HwO-Novelle mit der Überführung von 52 Gewerken in die zulassungsfreie Anlage B1 hat einen erheblichen Beitrag zur gesellschaftlichen Abwertung des Meisterabschlusses geleistet.
Mit der Meisteranerkennungsprämie hat das Land Niedersachsen rückwirkend seit dem 1. September 2017 ein klares Signal gesetzt und damit dem besonderen politischen Handlungsbedarf im Handwerk Rechnung getragen.
Mit der Meisteranerkennungsprämie wird eine neue Wertschätzung für den Meisterabschluss deutlich. Die niedersächsische Meisteranerkennungsprämie, die nicht nur im niedersächsischen Handwerk, sondern bundesweit große Beachtung gefunden hat, war und ist ein Vorbild auch für andere Bundesländer. „Wir sind sehr froh, dass der Landtag an dieser Stelle Nachhaltigkeit zeigt und kein politisches Strohfeuer erzeugt hat", betont der Handwerksvertreter.
„Gleichzeitig werden wir uns auch weiterhin für eine Änderung des Aufstiegsfortbildungsgesetzes einsetzen, um grundsätzlich im Sinne der Gleichwertigkeit der beruflichen und akademischen Bildung auch auf Bundesebene ein klares Signal zu setzen. Der FDP-Antrag im niedersächsischen Landtag im August 2017 und der fraktionsübergreifende Beschluss waren wegweisend", betont Steinmann.
Hannover, 27. Februar 2019