Rückblick 2020: Corona bremst nach konjunkturstarkem Jahresauftakt
Systemrelevante Berufe rücken auch im Handwerk stärker ins Rampenlicht
„Das Jahr 2020 hat alle Betriebe vor große Herausforderungen gestellt! Besonders hart betroffen waren die Betriebe, die aufgrund des Lockdowns schließen mussten und müssen! Aber auch die Betriebe, die weiterarbeiten konnten, hat die Coronapandemie aufgrund der erforderlichen Hygiene- und Abstandsregelungen gefordert", betont Dr. Hildegard Sander, Hauptgeschäftsführerin der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen. „Dabei sind vor allem die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben, die selbst verunsichert und in Sorge um Familie und Freunde waren und sind, nicht zu vergessen."
Im Handwerk sind über 530.000 Menschen beschäftigt. Noch ist nicht sicher, welche Auswirkungen die coronabedingten Restriktionen am Ende haben werden. Dabei muss auch im Handwerk branchenspezifisch differenziert werden.
So zeigen sich die Bau- und Ausbaugewerke, die über die Hälfte der Betriebe des Handwerks ausmachen, bis dato vergleichsweise robust. Schwieriger gestaltet sich aktuell die Lage in den Gewerken, die direkt oder auch indirekt vom Lockdown betroffen sind, allen voran die Friseur- und Kosmetikbetriebe oder auch die Lebensmittelhandwerke mit gastronomischen Angeboten, wie z.B. Cafés. Für sie ist – wie für alle vom Lockdown betroffenen Betriebe - eine schnelle und unbürokratische Hilfe unerlässlich. Die Beraterinnen und Berater der Handwerkskammern und -verbände haben in den vergangenen Monaten vielen Betrieben unter anderem mit speziellen Hinweisen zur Förderung zur Seite gestanden.
„Da absehbar ist, dass eine Normalisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens zumindest im ersten Quartal 2021 noch nicht zu erwarten ist, sollten diese Beratungsangebote auch in 2021 unbedingt in Anspruch genommen werden", empfiehlt Sander.
Dass dabei viele Berufe, die nicht immer im Rampenlicht stehen, für die Gesellschaft und Wirtschaft unverzichtbar sind, hat die Diskussion um die Systemrelevanz gezeigt. Auch im Handwerk gibt es zahlreiche Gewerke, die z.B. in den Bereichen Gesundheit und Hygiene oder auch Wasser, Wärme und Energie die Grundversorgung sicherstellen (Übersicht (Link)). Sie sind unverzichtbar und stellen eine dezentrale Versorgung sicher, die für die Menschen – speziell auch in den ländlichen Räumen – eine hohe Bedeutung hat.
Die Vielfalt der Berufe im Handwerk ist groß. „Wer Interesse an einer Ausbildung im Handwerk hat und sich einen umfassenden Überblick verschaffen möchte, kann sich auch schon mit Beginn des neuen Jahres an die Ausbildungsberatung der Handwerkskammern wenden. Eine intensive Ausbildungsberatung lohnt und steht allen interessierten jungen Menschen oder auch Eltern zur Verfügung", betont Sander. „Qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker bleiben auch 2021 gefragt!"
Das LHN-Team bedankt sich bei allen Journalistinnen und Journalisten
für das Interesse am niedersächsischen Handwerk!
Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und ein gesundes und persönlich erfolgreiches Jahr 2021!
Die LHN-Geschäftsstelle schließt bis zum 4. Januar 2020 und steht dann wieder für An- und Nachfragen zur Verfügung!
Hannover, 23. Dezember 2020