Viele freie Ausbildungsplätze bieten erhebliche Chancen
Potenziale im Handwerk mit vielen spannenden Ausbildungsberufen groß
Selbst im zweiten „Krisenjahr 2021" meldeten über 80 Prozent der zum Jahresstart befragten 1.500 niedersächsischen Betriebe, unverändert an ihrem Ausbildungsangebot festzuhalten. „Viele weitere Betriebe bieten sogar zusätzliche Ausbildungsplätze an, um jungen Menschen eine Chance zu geben", betont Dr. Hildegard Sander, Hauptgeschäftsführerin der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN). Im Vergleich zum Vorjahr ist das Interesse an einer dualen Ausbildung im Handwerk wieder gestiegen. Noch sind wir früh im Jahr und viele freie Ausbildungsplätze stehen zur Verfügung.
Das Handwerk bietet viele interessante Berufe, die technisch sowie handwerklich anspruchsvoll und herausfordernd sind. Dabei nimmt der Grad der Digitalisierung immer weiter zu. Vom Dachdecker, der die Dachfläche per Drohne oder mithilfe von Satellitenaufnahmen vermisst, bis hin zum vollkommen digitalisierten Werkzeugsortiment, das sich selbst wartet und neues, passendes Material bestellt. In jedem Bereich des Handwerks nimmt der Technisierungsgrad immer weiter zu. Es finden sich daher eine Menge Möglichkeiten für junge Menschen, die sowohl technisch interessiert sind als auch etwas Wichtiges für die Gesellschaft sowie für die Umwelt leisten möchten. Das Handwerk begleitet als planender und ausführender Part den digitalen und den ökologischen Wandel in allen Bereichen direkt mit.
Aber auch für diejenigen, die gestalterisch arbeiten möchten, bieten viele Gewerke – auch im Lebensmittelbereich – viele Möglichkeiten, sich zu verwirklichen. Neue Materialien und Verfahrensweisen setzen sich zudem auch in traditionellen Gewerken durch und bereichern die Ausbildung. „Die Palette an Möglichkeiten im Handwerk ist schier unbegrenzt und macht für jede Persönlichkeit und verschiedene Interessenlagen ein Angebot", macht Dr. Hildegard Sander deutlich.
Zwar ist es derzeit coronabedingt nicht möglich, Betriebspraktika im Rahmen der Schulzeit zu absolvieren oder Ausbildungsmessen als auch Ausbildungsplatz-Speeddatings in Präsenz anzubieten, aber die Handwerkskammern haben sich darauf eingerichtet. „Es werden Chats mit Ausbildungsberater*innen angeboten, Elterntelefone, Online-Job-Datings, virtuelle Berufswahltests, interaktive Berufequiz für Schüler*innen und vieles mehr, um die passgenaue Besetzung freier Ausbildungsplätze mit interessierten jungen Menschen zu erreichen", ergänzt Dr. Tobias Roeder, Bildungsexperte bei der LHN.
Hannover, 17. Mai 2021