Handwerk: Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge deutlich über dem Niveau von 2020
Freie Ausbildungsplätze bieten aber noch für viele jungen Menschen eine echte Perspektive
Zum 30. Juni konnte im Vergleich zum stark krisengeprägten Jahr 2020 ein landesweites Plus von 15,5 % über alle sechs niedersächsischen Handwerkskammerbezirke verzeichnet werden. Das Ausbildungsjahr ist damit erst zur Hälfte gelaufen. Ausbildungsverträge können jederzeit geschlossen werden. Ein Ausbildungsjahr läuft erst mit dem 31. Dezember ab. Es gibt also noch viele Chancen!
In fast allen Bereichen des Handwerks – mit seinen 130 Ausbildungsberufen – konnte auch während des pandemiebedingten Lock-Downs nahezu uneingeschränkt weitergearbeitet werden. Dies zeigt zum einen, wie systemrelevant die Berufe des Handwerks sind – vom Nahrungsmittelhandwerk, über den Bereich der Gesundheitsgewerke bis hin zu Bau-, Ausbau und Wartungsbereichen – und zum anderen auch wie krisensicher. „Wir halten die Räder am Laufen und sind für eine funktionierende Infrastruktur auch im ländlichen Bereich unerlässlich, denn niemand sitzt mit defekter Heizung gern im Homeoffice oder verzichtet auf frisches Brot oder Brötchen", betonte Karl-Wilhelm Steinmann, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen.
Mit den Lock-Down-Maßnahmen und dem Verbot von Schulpraktika sowie geschlossenen Schulen waren die üblichen und sehr wichtigen Kanäle der Beruflichen Orientierung für Schülerinnen und Schüler aber auch für die Ausbildungsbetriebe weitgehend verschlossen. Über Praktika können persönliche Eindrücke gewonnen und für sich die eigene Begabung für und Freude an einem Ausbildungsplatz unmittelbar geprüft werden.
Die Kammern und alle Akteure der Beruflichen Bildung mussten daher neue Wege gehen. Mit virtuellen Ausbildungsmessen, digitalen Ausbildungsplatzspeeddatings, Beratungschats und telefonischer Beratung von Eltern und Jugendlichen konnten viele wertvolle Informationen weitergereicht werden. Ebenfalls wurde Ausbildung über den „Aktionsplan Ausbildung" des Landes noch attraktiver. Mit Prämien für Ausbildungsbetriebe, die neue Azubis einstellen und Auszubildende, die etwas weitere Wege in Kauf nehmen, setzte das Land positive Zeichen. „Dass diese Maßnahmen greifen, zeigen die Zahlen jetzt!", lobt Steinmann. Viele andere Aktivitäten und Aktionen in Land und Bund laufen auch derzeit noch und werden weitergehen, wie etwa der Sommer der Berufsbildung. Noch ist der Rückgang im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit nicht aufgeholt.
Das niedersächsische Handwerk und alle anderen Akteure werden ihre Initiativen weiter fortsetzen. Vom Azubi über den Meistertitel und auch Hochschulabschlüsse im Trialen Studium bis hin zum selbstständigen Unternehmer ist im Handwerk alles möglich, vom Tag eins der Ausbildung an. „Das ist ein Wissen, mit dem es sich lohnt, sich weiter zu informieren und für eine Ausbildung im Handwerk zu entscheiden. Hierfür stehen auch die Ausbildungsberatungen der Handwerkskammern jederzeit zur Verfügung", schließt Steinmann.
Für weitere Informationen und direkt zu den Ausbildungsberatungen der Kammern: https://buendnis-duale-berufsausbildung.de/beratung-erhalten/
Für weitere Informationen zum Sommer der Berufsbildung: https://www.zdh.de/themen-und-positionen/sommer-der-berufsbildung/ &
https://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Pressemitteilungen/2021/sommer-der-berufsausbildung.html
Hannover, 12. Juli 2021