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Landtagswahl 2022: Parteien stehen dem Handwerk Frage und Antwort

Mitgliederversammlung der Handwerkskammern befasst sich mit den Herausforderungen der Zukunft für das Handwerk

„Die Bewältigung der Energie- und Klimawende, die Stärkung beruflicher Bildung, der Fachkräftebedarf sowie die Stärkung des Unternehmertums sind die Herausforderungen für das Handwerk!", betont Eckhard Stein, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e.V. (LHN) zur Begrüßung der Vertreter*innen von SPD, CDU, Bündnis '90/Die Grünen, FDP und den Linken in der Handwerkskammer Hannover. „Zusätzlich wirken Preissteigerungen und Lieferengpässe erschwerend auf die Arbeit der 85.000 Handwerksbetriebe und ihren gut 540.000 Mitarbeitenden."

Die sechs niedersächsischen Handwerkskammern sind in Hannover vertreten durch ihre Spitzen aus Haupt- und Ehrenamt. Gemeinsam mit den Fachverbänden des Handwerks hatten sich die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite detailliert auf gemeinsame Positionen zur Landtagswahl 2022 verständigt und bringen diese in den verschiedenen Fraktionsgesprächen vor. In der Podiumsrunde wurde allen Parteien die Möglichkeit gegeben, auch persönlich Stellung zu beziehen. Stein sieht große Potenziale für das Handwerk und damit Zukunftschancen für die jungen Menschen. In einer Befragung des Meisternachwuchses im Frühjahr, hatten jede bzw. jeder Zweite angegeben, dass die persönliche Lebensperspektive die Gründung einer eigenen Existenz sei. An der Umfrage hatten über 1.000 Meisterabsolventen und -absolventinnen der letzten fünf Jahre teilgenommen. Die Gründungsbereitschaft im Handwerk ist damit vergleichsweise hoch. „Dennoch müssen wir mehr junge Menschen für die Aus-, Fort- und Weiterbildung im Handwerk begeistern! Das hat die Politik inzwischen im Grundsatz erkannt und sie muss nun die richtigen Weichen stellen", fordert Stein. „Allein die Bedeutung des Handwerks zu betonen, das reicht nicht. Die Menschen wollen und können auch in Zukunft nicht auf handwerkliche Leistungen verzichten. Während die Politik gefordert ist, die Rahmenbedingungen für die berufliche Bildung und für die Handwerksbetriebe zu verbessern, sind wir im Handwerk gefordert dem Nachwuchs zu zeigen, wie attraktiv das handwerkliche Arbeiten im Team, bei den Kunden, im technisch anspruchsvollen und digitalen Umfeld ist!" Der LHN-Vorsitzende fordert die Politik auf, gemeinsam an einer Bildungswende zu arbeiten, die die akademische und berufliche Bildung wirklich gleichwertig werden lässt.

Hannover, 9. Mai 2022