Handwerk hat goldenen Boden: Geschäftsklimaindex erreicht Spitzenwert
- Fünf Jahreshoch setzt sich fort -
„Das aktuelle Geschäftsklima und die Perspektiven im Handwerk sind insgesamt spitze!", betont Michael Koch, Hauptgeschäftsführer der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen, bei Vorstellung der Ergebnisse der landesweiten Konjunkturumfrage, an der sich über 1.000 Handwerksunternehmen aus ganz Niedersachen beteiligt haben. Bei einem Geschäftsklimaindex von 70 bewerten 92 % der Betriebe im Handwerk ihre Lage mit „gut" bzw. „befriedigend!" „Eine so gute Einstufung der wirtschaftlichen Lage hat es im Handwerk seit Beginn der landesweiten Konjunkturberichterstattung Mitte der Neunziger Jahre, d.h. seit über 20 Jahren, nicht gegeben."
Gegenüber dem Vorjahr konnte nochmals ein Zuwachs von vier Indexpunkten erreicht und damit sogar das Spitzenjahr 2011 leicht übertroffen werden. Am besten bewerten die Betriebe des Ausbauhandwerks ihre geschäftliche Situation gefolgt vom Bauhauptgewerbe und den unternehmensnahen Dienstleistern., zu denen Metallbauer, die Feinwerkmechaniker und Landmaschinenmechaniker sowie die Kälteanlagenbauer und Gebäudereiniger zählen. Aber auch bei den anderen Branchen, wie dem Nahrungsmittelhandwerk, den konsumnahen Dienstleistern - zu denen die Friseurbertriebe, die Kosmetiker oder auch Fotografen zählen - und den Gesundheitshandwerkern zeigt sich eine breite Zufriedenheit. In nahezu allen Handwerksbranchen meldeten die Betriebe einen Anstieg ihres Geschäftsklimaindex im Vergleich zum Vorjahr. Die Nachfrage nach Handwerksleistungen floriert. Fast jeder zehnte Betrieb lastet seine Kapazitäten bereits zu mehr als 100 Prozent aus. Speziell bei handwerklichen Ausbauleistungen muss die Kundschaft inzwischen manches Mal vertröstet und Wartezeiten in Kauf genommen werden. Immerhin konnte im aktuellen Herbstquartal in der Summe fast jeder zehnte Betrieb zusätzliche Stellen besetzen. Zudem stieg die Investitionsbereitschaft insgesamt spürbar an.
„Die Fachkräftesuche ist und bleibt für die Unternehmen im Handwerk eine große Herausforderung! Dabei bietet eine Ausbildung im Handwerk gerade heute optimale Perspektiven. Sie schafft nicht nur ein hohes Maß an Praxisnähe, sondern ermöglicht auch ohne Abitur - wenn gewünscht - den Zugang zum Studium. Allerdings zeigen die hohen Zahlen an Studienabbrechern am Ende, dass die akademische Laufbahn für viele nicht der richtige Weg ist. Eine Ausbildung im Handwerk kann über die Meisterprüfung den Weg zum erfolgreichen Unternehmer bzw. zur erfolgreichen Unternehmerin ebnen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Generationswechsels stehen neben der Neugründung über eine Betriebsübernahme viele Wege offen, betont Koch. Aktuell sind gemäß interner Schätzungen Ende 2016 über 520.000 Menschen im niedersächsischen Handwerk beschäftigt, die einen Umsatz von über 52 Milliarden € erwirtschaften.
Der vollständige Konjunkturbericht kann in Kürze unter www.handwerk-LHN.de in der Rubrik Daten und Zahlen abgerufen werden.
Hannover, 4. November 2016