Handwerk nutzt Potenziale des Auslandsgeschäfts – Ergebnisse einer Sonderumfrage zu Exportaktivitäten des Handwerks
Ausländische Absatzmärkte gewinnen eine immer stärkere Bedeutung für das Handwerk. Dies ergab eine Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), die von allen niedersächsischen Handwerkskammern unterstützt wurde, zum Thema „Überregionaler Absatz des Handwerks“. Über 700 Betriebe allein aus Niedersachsen nahmen an der Umfrage teil.
Der Anteil der Handwerksbetriebe, die ihre Produkte und Dienstleistungen im Ausland absetzen, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Seit 1994 hat sich der Anteil der Exporteure bundesweit von 3,1 auf 7,1 Prozent mehr als verdoppelt. Niedersachsen liegt mit 6,9 Prozent nur noch leicht unter dem Bundesdurchschnitt. „Dieses ist insbesondere vor dem Hintergrund, dass viele Betriebe aufgrund der bestehenden guten Inlandskonjunktur ausgelastet sind, ein erfreulicher Wert. Das Thema Außenwirtschaft hat in der betrieblichen Beratungspraxis in den letzten Jahren einen größeren Stellenwert erhalten“, betont Michael Koch, Hauptgeschäftsführer der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen.
Die wichtigsten Auslandsmärkte für das niedersächsische Handwerk liegen vor allem in Europa. Zwei Drittel der Betriebe sind in den deutschen Nachbarländern aktiv. Doch auch Asien und Nordamerika haben sich zu interessanten Zielmärkten entwickelt.
Bei der Mehrzahl der Betriebe hat sich das Auslandsgeschäft seit 2010 positiv entwickelt. 70 Prozent verzeichneten gestiegene oder gleichbleibend gute Umsätze im Ausland. Nur 8,6 Prozent der exportierenden Betriebe berichteten von rückläufigen Auslandsumsätzen. Für die Zukunft planen 56 % der exportierenden Handwerksbetriebe, ihre Geschäftsaktivitäten im Ausland weiter auszubauen.
Als Haupthindernis bei der Geschäftstätigkeit im Ausland wird insbesondere die Bürokratie angesehen, die beim Warenexport oder durch unterschiedliche nationale Regelungen bei der Erbringung von Dienstleistungen entsteht. 41,7 Prozent der niedersächsischen Betriebe gab dies an. „Da die Betriebe häufig sehr spezielle Informationen benötigen, hat sich das landesweite Netzwerk, welches die Beratungsstellen aller niedersächsischen Handwerkskammern verknüpft, bewährt“, unterstreicht Dr. Eva Schmoly, Koordinatorin des landesweiten Projektes „Handwerk ohne Grenzen“, welches vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium gefördert wird.
Hannover, 15. Februar 2015