Positive Stimmung im Handwerk zum Jahreswechsel
Das niedersächsische Handwerk geht mit großer Zuversicht in das Jahr 2017.
Alle aktuellen Konjunkturumfragen machen eine anhaltende positive Entwicklung deutlich. Zurzeit bewerten 92% der niedersächsischen Handwerksbetriebe ihre Lage mit „gut“ bzw. „befriedigend“. „Das ist die beste wirtschaftliche Lage, die es seit Beginn der landesweiten Konjunkturberichterstattung, also seit über 20 Jahren, gegeben hat“, betont Michael Koch, Hauptgeschäftsführer der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN).
Aufgrund der positiven Entwicklung der Gesamtwirtschaft, der anhaltenden Nachfrage nach Handwerksleistungen und der damit verbundenen hohen Auslastung der Kapazitäten, gehen die Betriebe davon aus, dass dieser Trend auch im Jahr 2017 anhalten wird. Das Handwerk werde deshalb auch im Jahr 2017 ein Garant für stabile Beschäftigung sein, betont Michael Koch.
Jetzt kommt es darauf an, in wirtschaftlich so erfolgreichen Zeiten die Voraussetzungen für eine über das Jahr 2017 hinaus anhaltende positive Entwicklung zu schaffen. In diesem Zusammenhang ist die Sicherung und Stärkung der dualen Berufsausbildung von besonderer Bedeutung. Sie ist der Garant für die international anerkannt hohe Qualifikation der Fachkräfte im Handwerk und der gesamten deutschen Wirtschaft. Die Handwerkskammern werden auch künftig alle Bemühungen aktiv unterstützen, die diesem Ziel dienen. Für das laufende Jahr 2016 erwartet Michael Koch mit ca. 16.500 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ein Ergebnis wie im Jahr zuvor.
Zu den Voraussetzungen für eine dauerhaft gute wirtschaftliche Entwicklung gehört auch, dass endlich ernst gemacht wird mit dem so oft versprochenen Abbau der lähmenden Bürokratie. Dafür wird sich die LHN 2017 ebenso einsetzen wie für die Begrenzung der Steuer- und Abgabenbelastung. Leider zeichnet sich mit der bevorstehenden Ausweitung der Tourismusabgabe in Niedersachsen ein schlechter Einstieg in das neue Jahr ab.
Zu den wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre wird die Sensibilisierung und Unterstützung der Handwerksbetriebe bei der fortschreitenden Digitalisierung gehören. Hier gilt es, Chancen und Risiken in den Blick zu nehmen und konkrete Lösungsvorschläge zu machen. Unbestritten ist, dass die Digitalisierung Möglichkeiten der Optimierung betrieblicher Abläufe, der Wertschöpfungs- und Marktprozesse und der Fortentwicklung der eigenen Geschäftsmodelle bietet. Bereits jetzt setzen viele Handwerksbetriebe aus den unterschiedlichsten Gewerken erfolgreich auf die Digitalisierung. Durch das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk werden diese erfolgreichen Ansätze synergetisch gebündelt, vernetzt und bundesweit zur Verfügung gestellt.
Hannover, 28. Dezember 2016